Basilikumpaste mit Zitronenverbene

Komplizierte Sößchen mit tausend geheimen Zutaten sind Show, aber einfachen Klassikern eine Krone aufzusetzen, das ist Kunst - so wie dieses Basilikum-Pesto. Es macht fast alles anders als die anderen, und ist genau deshalb einsam an der Spitze.

Es beginnt schon beim verheißungsvollen Vakuum-Knack, wenn aus dem Glas sofort der blumig-frische Basilikum aufsteigt wie ein Flaschengeist. Direkt hinterher kommt der spritzige Duft nach Sommer in Bella Italia: Zitrone. Aber nicht sauer, sondern fein und feudal als Zitronenverbene wird direkt das persönliche Appetitzentrum aktiviert. Auf der heißen Pasta entfalten sich die Aromen weiter, werden breiter und satter.

Die oft öligen Pesto-Mischungen straft diese Kreation ebenso Lügen. Die Konsistenz ist eher cremig, sie ummantelt die Pasta förmlich. Die auffälligste Gefälligkeit ist aber vielleicht das, was fehlt, nämlich der Knoblauch. Das erlaubt den anderen Aromen, sich mild-würzig, harmonisch und gemeinsam zu Wort zu melden. Für das bissfeste Extra schließlich wurden Sonnenblumenkerne in Stellung gebracht.

In Summe eine wunderbare, leichtfüßige Komposition, die nichts zusätzlich braucht außer bester Pasta, basta.